Veranstaltungen im THÜMMEL-JAHR 2024

Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche


©Landesarchiv Thüringen - Staatsarchv Altenburg

Wanderausstellung „Thümmels Kartenwerk im Altenburgischen‟

Von 1786 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Kartographie einen großen Aufschwung. Die Entstehung der topographischen Karten im Altenburgischen Landesteil des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg ist hauptsächlich der Initiative Hans Wilhelm von Thümmels zu verdanken. 1813 präsentierte er der Öffentlichkeit sein Kartenwerk. Es besteht aus 21 Sektionsblättern, zwei statistischen Übersichtskarten und einer Generalkarte. Die FamilienwanderungAusstellung zeigt das historisch wertvolle Kartenwerk (Reproduktionen) und erzählt dessen Entstehung.

Stationen:

9. April bis 21. Mai 2024

Landratsamt Altenburg, Lichthof Mo bis Fr zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung

 

24. Mai bis 18. Juni 2024

Sparkasse Schmölln

Mo bis Fr zu den Öffnungszeiten der Sparkasse

 

21. Juni bis 23. Juli 2024

Garbisdorf, Quellenhof

Geöffnet: parallel zu Veranstaltungen und nach Vereinbarung

 

28. Juli bis 27. August

Schloss Ponitz

Geöffnet: Sonntag von 14 bis 17 Uhr

 

30. August bis 15. Oktober 2024

Landratsamt Altenburg, Lichthof

Mo bis Fr zu den Öffnungszeiten der Kreisverwaltung

 

Thümmel-Stadtrundgang in Altenburg

Altenburg profitierte außerordentlich vom Wirken des Ministers. Er liebte die Architektur und den Gartenbau, hinterließ in der Stadt seine Spuren. Geführter Stadtrundgang mit Kunst- und Kulturexperten des Lindenau-Museums Altenburg. 

Freitag 12.7. 

18-19.30 Uhr

verschiedene Orte in Altenburg (u. a. Schlosspark, Lindenau-Museum Altenburg am Schlossberg, Thümmel Palais)

Thümmel-Jahr 2024
Auf Thümmels Spuren durch Altenburg

An ausgewählten Orten berichten Expertinnen und Experten des Lindenau-Museums und der GAGO vom Leben und Wirken Hans Wilhelm von Thümmels.

 

Ausstellung „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen‟

28. Januar bis 1. Mai 2024

Die Nöbdenitzer Eiche mit dem Grab eines Ministers in den Wurzeln des Baumes ist einzigartig. Die Sonderschau „Der Mann unter der 1000-jährigen Eiche – Über den Umgang mit faszinierenden Baumdenkmalen‟ stellt den Sachsen-Gotha-Altenburgischen Minister Hans Wilhelm von Thümmel und sein Grab vor. Außerdem geht es um die Frage: Was braucht es, damit Bäume heute noch so alt werden können? Eine Bildergalerie erzählt die Geschichten beeindruckender Eichen aus ganz Veranstaltungen im Thümmel-Jahr 2024 Europa.

 

Ab in die Natur - Wanderungen 

(kostenfrei)

Heimaterlebniswanderung

14. Juni 2024 

7.45 Uhr, Schulwanderung mit Thomas Neidhardt (untere Naturschutzbehörde) mit Ausführungen zur heimischen Flora und Fauna Nur für Schülerinnen und Schüler der Regelschule Nöbdenitz.

 

Familienwanderung

21. Juni 2024

Von der Nöbdenitzer Eiche ins Sprottetal Start: 10 Uhr, Eiche Nöbdenitz Geführte Wanderung mit Thomas Neidhardt (untere Naturschutzbehörde) inklusive Wissenswertem zur 1000-jährigen Eiche und zum Thema alte Bäume Dauer: ca. 3 Stunden

 

Familienwanderung

9. August 2024

Reizvolles Prehnaer Holz Start: 14 Uhr, Eingang Prehnaer Holz ‒ Feldweg an Verbindungsstraße zwischen Hartha und Wildenbörten Geführte Wanderung mit Thomas Neidhardt (untere Naturschutzbehörde) inklusive Wissenswertem zum Thema alte Bäume Dauer: ca. 3 Stunden

 

Zum 280. Geburtstag und 200. Todestag des verdienst­vollen Staatsmannes Hans Wilhelm von Thümmel

Zu den prägendsten Persönlichkeiten des Altenburger Landesteils im einstigen Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg gehörte Hans Wilhelm von Thümmel (1744 – 1824). Als Vertrauter und Diplomat der Gothaer Herzöge vertrat er das Herzogtum in Paris, Berlin, Wien und Dänemark, ließ es vermessen und kartieren und hinterließ ein umfassendes landschaftliches Erbe im heutigen Altenburger Land. Seine Verbundenheit zur Natur lässt sich nicht nur an seiner außergewöhnlichen Grabstätte, der 1000-jährigen Eiche in Nöbdenitz, erahnen.

2024 wäre Hans Wilhelm von Thümmel 280 Jahre alt geworden. Seine Beerdigung in den Wurzeln der Nöbdenitzer Eiche ist genau 200 Jahre her.

Wir wollen an diesen bedeutenden Mann erinnern – mit Ausstellungen und mit einem Buch, mit Wanderungen, Pflanzaktionen, Lesungen und Podiumsdiskussionen.

Ein herausragender Mann: Hans Wilhelm von Thümmel

©Museum Burg Posterstein

Zwischen Französischer Revolution, Aufstieg und Fall Napoleons und anschließender Neuordnung Europas gelang einem Mann im Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg der Aufstieg vom Pagen zum Minister. Über Jahre hinweg überzeugte Hans Wilhelm von Thümmel (1744 – 1824) seine Landesherren mit Können, Diplomatie und Durchhaltevermögen. Als Gesandter reiste er für den Herzog sogar zu Napoleons Hof nach Paris.
Aber auch den Altenburger Landesteil prägte Thümmel nachhaltig. Er beaufsichtigte die Landvermessung und ließ genaue Karten anfertigen. Auch den Bau des ersten Altenburger Krankenhauses gab er in Auftrag und setzte sich für die Armenfürsorge ein. Die Gründung der Kammerleihbank, der ersten Altenburger Bank, geht auf ihn zurück. Er ließ Straßen verbessern und die heute noch ortsbildprägenden Obstalleen anlegen.
Inspiriert von seiner Liebe zu den Landschaftsgärten der Aufklärungszeit ließ Thümmel den Altenburger Schlosspark vom Barockgarten zum Landschaftspark, wie wir ihn heute kennen, umgestalten. Sein privater Garten war beinahe ebenso groß und öffentlich zugänglich.
In seinem Salon lud er zu Gesellschaften. Thümmel unterstützte aufstrebende Handwerker, Architekten und Künstler. Außer in Altenburg hinterließ er Spuren in Nobitz, Untschen, Nöbdenitz und Ronneburg. Thümmel zählte zu den regelmäßigen Gästen im Salon der Herzogin von Kurland in Löbichau und goss seine Lebensweisheiten in Aphorismen. Mit seiner Grabstätte in den Wurzeln der 1000-jährigen Eiche von Nöbdenitz übertraf er in punkto Außergewöhnlichkeit selbst seinen Herzog.

Die 1000-jährige Eiche in Nöbdenitz - Ein außergewöhnliches Grab

© Landratsamt

Die 1000-jährige Eiche von Nöbdenitz ist nicht nur ein beeindruckendes Naturdenkmal, sondern der einzige bekannte Baum Deutschlands, in dem sich eine Grabstätte befindet. Seit 1824 birgt sie die letzte Ruhestätte des Sachsen-Gotha-Altenburgischen Ministers Hans Wilhelm von Thümmel. Seit mehr als hundert Jahren heißt sie im Volksmund „Die Tausendjährige‟. Die Schätzungen über das Alter des Baumes reichen von 600 bis 1200 Jahren. Die Nöbdenitzer Eiche ist eine Stieleiche (Quercus robur) und steht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Pfarrhof und Kirche, direkt an der Dorfstraße. Sie ist etwa vierzehn Meter hoch und besitzt, direkt auf Bodenhöhe bemessen, einen Umfang von über zwölf Metern. Damit zählt sie zu den mächtigsten Eichen Deutschlands. Wegen des Befalls durch einen Pilz ist der Stamm vollkommen hohl. Schon bei einem Gewittersturm 1819 verlor sie ihre Hauptkrone. Seither bilden zwei untere Äste eine Nebenkrone.

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Baum einen Adventivstamm, einen Jungstamm, gebildet. Noch immer treibt er jedes Jahr neues Laub und bringt viele Eicheln hervor. Schon Jahre vor seinem Tod kaufte Hans Wilhelm von Thümmel die uralte Eiche von Nöbdenitz als zukünftige Grabstätte. 1824 wurde er tatsächlich in einer gemauerten Gruft in den Wurzeln beigesetzt. Zu Lebzeiten ließ Thümmel bereits erste Eisenringe anbringen, um den Baum möglichst lange Zeit zu bewahren. Seither sind weitere Stützsysteme hinzugekommen.