Mehr als 1000 Jahre alt

18.01.2021

Einst legte man den Grundstein einer slawischen Wallburg. Sie galt als Brücke des Pleißenlandes zwischen Nürnberg und dem Harz. 976 n. Chr. erwähnte Kaiser Otto der II. diese das erste Mal. Über eintausend Jahre später gibt die Befestigungsanlage der alten Burg dem ganzen Landkreis immer noch seinen Namen – das Altenburger Land.

Einst legte man den Grundstein einer slawischen Wallburg. Sie galt als Brücke des Pleißenlandes zwischen Nürnberg und dem Harz. 976 n. Chr. erwähnte Kaiser Otto der II. diese das erste Mal. Über eintausend Jahre später gibt die Befestigungsanlage der alten Burg dem ganzen Landkreis immer noch seinen Namen – das Altenburger Land. Einiges hat sich über die Jahrhunderte verändert, allerlei Persönlichkeiten besuchten die Gegend oder lebten hier und so mancher lernte diesen Fleck Erde lieben. Heute blickt die Stadt Altenburg und ihre Ländereien auf ereignisreiche Jahre und eine vielfältige Kulturlandschaft zurück. Bei einem Aufenthalt in der ehemaligen Residenzstadt gibt es nicht nur reichlich zu sehen, sondern auch zu hören, zu schmecken und zu erleben – für einen Besuch mit allen Sinnen.

​​​​​​​Landschaft bei Posterstein

Viele Jahre gehen nach der Ersterwähnung ins Land. Die Stadt wächst, entwickelt sich weiter und wird ein fester Bestandteil der deutschen Herrschaftskultur mit seinem prächtigen Residenzschloss. Versetzt man sich schließlich in das 19. und 20. Jahrhundert der Stadtgeschichte zurück entwickelt sich, die durch Handwerk und Adel geprägte Gegend, immer mehr zur Industriestadt. Ab 1842 wird mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke ein regelmäßiger Bahnbetrieb vom Bayrischen Bahnhof in Leipzig über Altenburg bis nach Hof eingeführt. Dies bedeutet einen großen Schritt in Richtung Industrialisierung. Infolgedessen schossen auch in Altenburg die Fabriken wie Pilze aus dem Boden. Angesiedelt haben sich z.B.  Hutfabriken sowie die Produktion von Nähmaschinen und Wolle. Ebenso haben das Skatspiel und die Spielkartenproduktion eine lange Tradition. Seit dem 16 Jahrhundert werden in Altenburg ununterbrochen Spielkarten hergestellt, wofür die Stadt international bekannt ist. Seit dem Jahr 1813 wird das Skatspiel entwickelt, 1832 gründen die Gebrüder Bechstein eine der ersten Spielkartenfabriken. Und auch die Braunkohle verschafft dem Gebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung und sorgt für jede Menge Arbeitsplätze.

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Altenburg Residenzschloss ©Jens Hauspurg

Leider machen die beiden Weltkriege vor den Toren von Altenburg nicht halt. Die eher sozialdemokratisch geprägte Residenzstadt wird von den Nationalsozialisten übernommen und ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald wird errichtet. Dennoch übersteht die Stadt beide Weltkriege weitgehend unbeschadet und wird mit dem zweiten Kriegsende ein Teil der DDR. Nach der Wiedervereinigung der DDR und BRD fehlte zunächst ein starker wirtschaftlicher Aufschwung im Altenburger Land. Doch die Bevölkerung erarbeitete sich ehrgeizig Industriezweige zurück. Als weiteres starkes Standbein trägt die Kulturlandschaft dazu bei, dass Altenburg heute wieder eine strahlende Stadt ist. Davon profitiert die Tourismusbranche.

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Unterer Schlosspark ©Eva Anna-Lena Zorn

Und was kann man in Altenburg als Tourist alles erleben? Das ehemalige Residenzschloss, das Theater, die historische Altstadt, das Lindenau-Museum und vieles weitere. Ein Wahrzeichen der Stadt sind die Roten Spitzen, die Reste des ehemaligen Augustiner Chorherrenstiftes. Die beiden Backsteinspitzen ragen aus dem Stadtgeschehen hervor und gehörten einst zur Stiftskirche „St. Marien“. Es finden sich ebenfalls andere kirchliche Gebäude mit eindrucksvoller Glaskunst, alten Türmerwohnungen und fantastischen Aussichten über die Stadt. Einen besonderen Überblick gibt es von der St. Bartholomäikirche nahe des Altenburger Marktes oder aus den kleinen Fenstern des Hausmannsturms im Schloss. Wunderschön ist auch der Blick vom Nikolaiturm auf Altenburg und das Altenburger Land.

Ganz im Gegensatz zu den herrschaftlichen Bauten und ihren Türmen in der Stadt, prägten kleine Bauerndörfer mit zahlreichen Gütern die Identität des Altenburger Landes. Stattliche Vierseithöfe sind Zeugnis der Blütezeit der Bauernhofentwicklung. Der Wohlstand der Bauern begründete sich vor allem auf den fruchtbaren und nährstoffreichen Bödender Region sowie einer sorgfältigen Bewirtschaftung, die über Generationen bis heute andauert. Es gibt beispielsweise Spargelfelder oder Obstplantagen in der Region. Außerdem beherbergen viele kleine Gemeinden Hofläden mit traditionellen und regionalen Produkten zum Probieren und Mitnehmen.

 
©Kunst-und Kräuterhof Posterstein

©Kunst-und Kräuterhof Posterstein

Natur pur – idyllische Wälder, kleine Flüsse, typische Bergbaufolgelandschaften, Stauseen, Wiesen und weite Felder, so vielseitig und abwechslungsreich erstreckt sich die Natur im Landkreis. Die Landschaft bietet mit ihren Eigenschaften einen idealen Ort für Aktivurlauber. Hervorragend ausgebaute Rad- und Wanderwege helfen die Natur zu erkunden und das Landleben zu genießen. Einige Strecken führen dabei über Thüringen und das Altenburger Land hinaus. Denn als Landesgrenze zu Sachsen und Sachsen-Anhalt ist für Ausflüge in die Nachbarregionen eine optimale Anbindung gegeben. Für Tagesausflüge und ausgiebige Shoppingtouren erreicht man die Messestadt Leipzig mit dem Auto oder der S-Bahn in kurzer Zeit.

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Fahrrad Landschaft ©Eva Anna-Lena Zorn

Altenburgs Geschichte, seine Traditionen, seine Vermächtnisse und Errungenschaften machen es zu dem Stückchen Land, was es heute ist.

Es ist bunt. Es ist herrschaftlich. Es ist genussvoll. Es ist verspielt. Es ist kulturreich. Es ist ländlich. Es ist vieles, vieles mehr und definitiv einen Ausflug wert!

©Eva Anna-Lena Zorn